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Wuppertal
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Datum
21.03.2019

Pflege – Unterschätztes Risiko

Die Kosten für die Pflege bei Krankheit oder im Alter steigen und steigen. Die gesetzliche Pflegeversicherung übernimmt generell immer nur ein Teil der Rechnung. Rechtzeitig privat vorzusorgen, ist unerlässlich.

Pflege – Unterschätztes Risiko
(GettyImages/ipopba)

Beim Thema Pflege scheinen die Deutschen in einer Märchenwelt zu leben. Jeder zweite Bundesbürger überschätzt massiv, was seine gesetzliche Pflegeversicherung im Ernstfall leistet. Entsprechend unterschätzt er deutlich, was aus der eigenen Kasse im Ernstfall beizusteuern ist. Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid glauben 43 Prozent aller Deutschen sogar, dass man für seine vollstationäre Pflege im Heim überhaupt nichts selbst bezahlen muss.

Und jetzt zu den Fakten: Der Eigenanteil in der Pflege wächst stetig. Laut Verband der Privaten Krankenversicherung betrug er im Oktober 2018 hierzulande durchschnittlich rund 1.813 Euro pro Monat in vollstationären Heimen. 2017 waren es noch 1.744 Euro. Die gesetzliche Pflegeversicherung ist dabei von vornherein nur als Teilkaskoschutz konzipiert – von ihr kommen allenfalls Zuschüsse. Im Ernstfall bleibt also immer eine Lücke, die mehrere tausend Euro im Monat betragen kann. Außerdem: Sind die eigenen Ersparnisse aufgebraucht, springt zunächst zwar das Sozialamt ein. Das kann sich das Geld aber grundsätzlich vom Partner oder Kindern zurückholen.

Für eine eigene Lösung sorgen

Die Politik hat das Thema bereits auf dem Zettel. Schließlich wird das Problem vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in unserem Land immer drängender. Erst kürzlich hat Hamburg eine erste „Bundesratsinitiative für bezahlbare Pflege“ beschlossen. Die Eigenanteile, die Pflegebedürftige tragen müssen, sollen gesenkt und gedeckelt werden, lautet das Ziel.

Ob und wann eine staatliche Lösung für die steigenden Pflegekosten kommt, ist aber ungewiss – alles ist im Fluss. Wer bis dahin selbst Fakten schaffen und vorsorgen möchte, kommt an einer privaten Pflegeversicherung nicht vorbei. Verschiedene Varianten stehen zur Wahl:

  • Die Pflegetagegeldversicherung zahlt im Leistungsfall einen fest vereinbarten Tagessatz aus, der sich nach dem Pflegegrad richtet. Vorteil der Police ist, dass die Versicherten ihre Pflegekosten nicht einzeln nachweisen müssen. Daher können etwa auch pflegende Angehörige die Zahlungen beziehen. Gegenüber der Pflegerente punktet die Pflegetagegeldversicherung mit günstigeren Beiträgen. Um der Inflation entgegenzuwirken ist es sinnvoll, eine Dynamik zu vereinbaren.
  • Die Pflegerente überweist im Pflegefall eine vorab vereinbarte Monatsrente. Auch bei dieser Variante müssen die Versicherten ihre Kosten nicht einzeln nachweisen. Gegenüber der Pflegetagegeldversicherung punktet die Rente jedoch mit einer höheren Flexibilität. Die Versicherten dürfen in der Regel auswählen, ob sie ihre Beiträge einmalig oder laufend zahlen möchten. Dabei bleibt der Beitrag während der gesamten Zahlungsdauer in der Regel stabil. Kunden können zudem ohne erneute Gesundheitsprüfung die Leistungen erhöhen – etwa, wenn sich ihre Lebensumstände ändern.
  • Die Pflegekostenversicherung ist weniger empfehlenswert. Sie erstattet nämlich zum einen nur die tatsächlich durch Belege nachweisbaren Ausgaben – Familienangehörige sind damit raus. Zum anderen sind die Auszahlungen in der Regel auf einen jährlichen Höchstbetrag gedeckelt.
  • Der Pflege-Bahr ist staatlich gefördert und empfiehlt sich insbesondere für Personen mit Vorerkrankungen. Denn die Anbieter dürfen niemand mit Vorerkrankung ablehnen oder deswegen Risikozuschläge erheben. Der Pflege-Bahr ist in der Höhe begrenzt, abhängig vom Alter des Versicherten. Er kann deshalb allein keine bedarfsgerechte Absicherung bieten, sondern ist nur als Zusatzbaustein geeignet.

Je früher, desto günstiger

Wer über einen Abschluss nachdenkt, sollte sich möglichst früh entscheiden. Es gilt die Faustregel: Je jünger und gesünder, desto günstiger sind die Beiträge. Sind dagegen erstmal Leiden wie Rheuma oder Diabetes diagnostiziert, wird es schwierig bis unmöglich, einen Anbieter zu finden, der einen noch aufnimmt. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Tarife abzuschätzen, ist für den Laien nicht einfach. Die MLP Berater haben einen guten Marktüberblick und können zudem abschätzen, was die Vorsorgelücke in der individuellen Situation ihres Kunden optimal schließt.

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